Fortschreibung des Sportentwicklungsplans

Gemeinsamer Antrag der Fraktionen der SPD und FDP im Sportausschuss der Stadt Köln

30.11.2023 Beschlüsse der Ratsgremien FDP-Fraktion im Rat der Stadt Köln

Beschluss:

1. Der Sportausschuss beauftragt die Verwaltung, den Sportentwicklungsplan über das Jahr 2024 hinaus fortzuschreiben.

2. Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, welche finanziellen und personellen Ressourcen zu diesem Zweck erforderlich sind. Eine erste Bilanz ist dem Sportausschuss im ersten Halbjahr 2024 vorzulegen.

Begründung:

Wie auch zum Teil der Einleitung des Sportentwicklungsplans zu entnehmen ist, ist Sport einer der wichtigsten Bestandteile unserer Gesellschaft. Der Sport in Köln – sowohl in der Gegenwart, wie auch in der Zukunft – zielt darauf ab, möglichst viele Bürger*innen zu Bewegung und Sport zu motivieren.

Sport ist für die Menschen, sei es in den Sportvereinen oder im öffentlichen Raum, aber auch aus sozial- und gesundheitspolitischer Sicht für die Stadt von großer Bedeutung. Sportveranstaltungen verbinden nicht nur die Mitglieder der Vereine, sondern auch viele vereinsungebundene Freizeitsportler*innen. Sport stärkt den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Ebenso ist Sport ein wichtiger Teil der Gesundheitsfürsorge – "wer sich regelmäßig trainiert, verschont die Allgemeinheit von Folgekosten für teure Behandlungen oder gar Berufsunfähigkeit". Je mehr Menschen Sport treiben, umso besser kann auch Integration (v.a. Flüchtlinge/Zuwanderer) gefördert und Inklusion praktisch möglich gemacht werden. In ähnlicher Weise können Gewaltprävention, der Fairness-Gedanke und Anti-Rassismus besser ihre Wirkungen dort entfalten, wo Bürger*innen gemeinsam Sport treiben. Der Sportentwicklungsplan und die abgeleiteten Maßnahmen aus dem Gutachten 2019 und der Zwischenevaluation 2021 sind eine gute Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen und Veränderungen in den Prozessen der Kölner Verwaltung. Zum Zeitpunkt der Evaluation und der Erstellung des Gutachtens war die Corona-Pandemie mit harten Maßnahmen, Einschränkungen und deren Folgen nicht absehbar. Insgesamt gesehen ist es dringend erforderlich und wünschenswert, den Sportentwicklungsplan einerseits nach Corona anzupassen und nachzusteuern sowie andererseits in der Perspektive über 2024 hinaus fortzuschreiben, um die Menschen weiterhin für den Sport in Köln zu begeistern.

Die Zusammenarbeit mit Vereinen, die unter Pandemie, Krieg, Energiekrise und Mitgliederschwund leiden, soll ausgebaut und Wege aufgezeigt werden, wie deren Überleben durch finanzielle Unterstützung gesichert werden kann. Ohne Unterstützung der Vereine und Veranstalter werden viele historisch gewachsene und traditionelle Sportveranstaltungen bald verschwinden, Sportabteilungen, wie z.B. die seit über 100 Jahren in Köln bestehenden Leichtathletikvereine, aufgelöst und damit Sportarmut zum Alltag. Die in Köln lebenden und arbeitenden Menschen, die ohnehin schon durch steigende Preise und Inflation stark belastet sind, werden sich weiter zurückhalten und damit das Phänomen einer „sozial verarmten Stadt“ oder einer „ungesunden Stadtgesellschaft“ verschärfen.

Die Kölner Vereine organisieren seit vielen Jahren bereits Sportveranstaltungen nicht nur für ihre Mitglieder, sondern auch für Freizeitsportler und die Stadtgesellschaft. Bisher ist es vielen Vereinen gelungen, die Mitgliedsbeiträge und Startgelder stabil zu halten. Nun aber müssen diese Gebühren drastisch erhöht werden, weil steigende Energiepreise, höherer Verwaltungsaufwand und sinkende Einnahmen dies notwendig machen. Dies widerum wird sich nachhaltig negativ auf die Teilnehmerzahlen auswirken. Die lange Phase der Pandemie hat bereits großen Schaden angerichtet und alternative Formate im Wettkampfsport haben sich kaum bewährt und die Nachhaltigkeit im Sport teilweise schon im Keim erstickt.

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa führte vom 4. bis 20. Mai 2022 im Auftrag der Techniker Krankenkasse eine bundesweite Umfrage unter Personen ab 18 Jahren zu ihrem Sport- und Bewegungsverhalten durch. Aus dieser geht hervor, dass ein Großteil der Menschen in Deutschland nicht auf das von Expertinnen und Experten empfohlene tägliche Sport- und Bewegungspensum kommt. Fast ein Drittel der Befragten bewegt sich im Alltag weniger als eine halbe Stunde, und fast die Hälfte der erwachsenen Menschen treibt selten oder nie Sport. Die Corona Pandemie hat anscheinend dieses Verhalten teilweise noch verstärkt: Mehr als ein Viertel der Befragten gab in der Befragung an, sich durch Corona noch weniger bewegt zu haben. Das hat Folgen für die Gesundheit. Denn – auch das zeigt die Befragung – je geringer das Sportpensum, desto höher auch das Krankheitsrisiko.

Durch Corona haben auch immer mehr Menschen zu Hause mit Videos, Apps oder OnlineKursen trainiert. Insgesamt würde der Großteil der Befragten, der während der Pandemie digitale Sportangebote genutzt hat, das auch weiterhin tun (60 Prozent). Wichtig jedoch, für rund 40 Prozent der Befragten ist Sport mit Unterstützung digitaler Medien nur eine Notlösung. Es sollte daher Konsens aller Beteiligten und Akteure des Kölner Sports sein, auf der Grundlage der Fortschreibung des Sportentwicklungsplans eine gemeinsame Offensive für den Sport der Zukunft und dessen Sicherung zu starten, um die Vielfalt in Köln zu erhalten.

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Ulrich Breite, MdR

Ulrich Breite, MdR

Geschäftsführer der FDP-Ratsfraktion

Finanz- und Sportpolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion

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Norbert Bruhn

Norbert Bruhn

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Emre Dönmez

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